Alle Artikel von radreisender

Slowakei; willkommen im Osten

Zwei Tage führte uns die Donau durch die Slowakei. Mit dem Überschreiten der Landesgrenzen befanden wir uns auf einem Schlag in Osteuropa. Die Veränderungen zeigten sich im Baustil, den Menschen, die wir in den Orten trafen, dem Angebot an Lebensmitteln (Linda freut sich über Paprika in allen Formen und Farben und Julian wird wohl bis zum Ende der Reise auf veganes Zwiebelschmalz verzichten müssen) und schließlich den Radwegen. Schnurgerade Wege führten uns auf Reichen entlang, der Belag reichte von Betonplatten und Schotterwegen bis makellosen Asphalt. Lange werden wir uns an einen Übernachtungsplatz an einem Altarm der Donau erinnern, an dem wir auf riesige Moskitoschwärme trafen, deren Existenz wir bis dahin nicht für möglich gehalten hatten (und mussten zu unserem Leidwesen feststellen, dass mit Martin auch das Autan zurück nach Deutschland gereist war).
Positiv überrascht hat uns Bratislava mit einer hübschen Altstadt, vielen Kunstwerken und einladenden, alternativen Cafés.

Wien; zwei Tage Urlaub

Für viele Menschen bedeutet zu Reisen auch gleichzeitig Urlaub zu haben. Für uns ist die Reise Alltag, oder besser gesagt, es gibt einen Alltag beim Reisen. Die Sonne bestimmt den Rhythmus in dem wie Zelt abbauen, frühstücken, aufladen, radeln, kochen, uns um Wasser, Essen, Schlafplatz kümmern, das Zelt trocknen, die Technik warten und vieles mehr. In Wien wohnen wir mal wieder ganz zivilisiert in einer Wohnung, das Wasser kann aus dem Hahn, Strom aus der Steckdose und das Essen aus den Läden um die Ecke. Das alles ist für uns gerade nicht Alltag. Nette entspannte Cafés, fulminantes Frühstück, abends lange zusammensitzen und Kartenspiel auch nicht. Besonders toll war die WG unseres Gastgebers, in der man sich sofort Zuhause fühlen durfte. Das alles in einer von Europas schönsten und entspanntesten Metropolen ist wahrer Luxusurlaub.
Dazu konnten wir uns noch problemlos mit einigen Dingen, die wir noch brauchten ausstatten. Julian hat sich einen Helm gekauft und fährt sogar damit. Ein kleines Highlight war eine Aktion auf dem Stadtring bei der man sonderbare Gefährte wie Hochräder probefahren konnte. Nach einigen runden wurde uns aber klar, dass ein Tausch nicht in Frage kommt.
Alles in allem sind wir nach zwei Tagen Wien gut erholt und fahren gute Dinge, aber leider ohne Martin weiter, der wieder Heim musste.

image

Österreich 1: von Passau bis Wien

Schon wenige Kilomter hinter der Grenze machten wir die nächste nette Bekanntschaft; Sotteria, per Rad auf dem Weg in die griechische Heimat, bestieg mit uns die Fähre und sollte uns die nächsten zwei Tage begleiten. Ein wunderschöner, autofreier Weg führte uns in einem eng eingeschnittenen Tal an der breiten Donau entlang. Noch am selben Abend stießen wir auf unsere nächsten Reisebekanntschaften, Constance, Luca, Silvian und Julie aus Frankreich. Die vier, bereits mit Sotteria bekannt, hatten den perfekten Camp-Platz am Donauufer gefunden, wir gesellten uns mit Vergnügen dazu. Am nächsten Tag trug uns ein angenehmer Rückenwind 100km weit, wir verbrachten gemeinsam einen zweiten Abend direkt an der Donau, diesmal auf weißem Sandboden mit Sternenhimmel und Wetterleuchten. Am kommenden Vormittag entschieden wir uns, zu dritt noch an diesem Tag bis Wien durchzustarten. Plötzlich lag eine wunderschöne, mediterrane Landschaft vor uns. Zwischen zahlreichen Touristen und sonntäglichen Festen bahnten wir unseren Weg durch die Gassen der kleinen Orte Spitz, Weißenkirchen, etc., die mit viel Charme von Reben umringt an der Donau liegen. In Österreichs Hauptstadt wurden wir herzlich von unserem alten Freund Stefan und dessen WG aufgenommen und lecker bekocht. Nach 11 Tagen auf Tour waren auch ein Bett und eine warme Dusche ein Segen.