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Bayern; die Kirche im Dorf

Der Donauradweg führte uns in Bayern durch eine flache, von weiten Maisfeldern und kleinen Dörfern durchzogene, insgesamt wenig spektakuläre Landschaft. Bemerkenswert jedoch; in nahezu jedem kleinen Ort fanden sich wahlweise eine monumentale Kirche, ein Kloster oder ein prunkvolles Anwesen aus früheren Zeiten. Die Wegführung des Radwegs erwies sich streckenweise als abenteuerlich, ein gelungener Test für unsere Räder.  Nicht immer konnten wir hingegen mit den E-Bike-Radelnden mithalten, die seit dem Einzug des spätsommerlichen Wetters die Straßen füllten. Ansonsten bleiben uns von der Bayern-Etappe viel Sonnenschein, der bei Julian für leichten Sonnenbrand sorgte, wunderbare Übernachtungsplätze und klare Sternenhimmeln in Erinnerung.  Ein echtes Highlight der Bayern-Etappe war außerdem das schöne Städtchen Regensburg mit lebendigem Stadtzentrum und studentischem Flair, das Martin und Julian bei einem abendlichen Bier genossen. An unserem letzten Abend in Deutschland trafen wir Jeff,  einen Iren, der mit seinem Liegerad in entgegengesetzter Richtung fuhr. Viel gereist und seit Monaten auf dem Rad kamen spannende Unterhaltungen zustande.

Schwaben; blöde Vorurteile

Der Ruf der Schwaben geizig zu sein ist sprichwörtlich und nach unserer Erfahrung grundfalsch. In nahezu jedem Ort gab es kostenlose Trinkwasserbrunnen und eine nette überdachte Sitzgelegenheit, im Gasthaus bekamen wir leckerstes Essen und jeder Mensch war freundlich. Überwältigt hat uns die Landschaft am Alpdurchbruch und dass die Donau immer breiter wird ist bei der Regenmenge kein Wunder. Kaum in Bayern hat sich für uns Vieles normalisiert; mäßige Radwege an Landstraßen, Viehmastanlagen und verdrehte Schilder. Eine kleine Anmerkung noch, wer sich für Kläranlagen interessiert, für den ist der Donauradweg ein Muss.

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Die Donauquelle hatten wir uns auch anders vorgestellt.

Schwarzwald: uff oben!

Am ersten Tag haben wir lediglich den Aufstieg geschafft. Nachdem wir spät los sind führte unser Weg quälend stetig bergauf. Übernachten konnten wir auf etwas über 1000m über NN. im Wald. Unser Zelt entpuppte sich als riesig und sehr komfortabel für drei Leute.  Belohnt für die Strapazen am Vortag wurden wir am nächsten Morgen mit einer Abfahrt mit zeitweise über 50km/h. Bis Donaueschingen führte unser Weg durch das Schwarzwaldidyll mit kleinen Dörfern und Städten die sich hervorragend als Kulisse für Heimatfilme eignen würden. Am zweien Tag erreichten wir auch die Donau und einen der weltweit meistgefahrenen Radwege ohne auch nur einen anderen Radreisenden zu treffen. Ein Dank geht nach Immendingen für den super tollen und kostenlosen Zeltplatz.

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